Vor dem berühmten LangkofelDem alljährlichen Ruf der Berge folgend war die Spiesheimer Bergwandergruppe in diesem Jahr im Südtiroler Fassatal mit Stützpunkt in Campitello unterwegs. Umgeben von den berühmtesten Berggruppen der Dolomiten wie Latemar, Rosengarten, Sella, Pordoi, Langkofel und Marmolada. Dieses Mal mit 13 Personen, 3 weniger als die Jahre zuvor wegen einem Krankheitsausfall und zwei waren einige Tage vorher im Kaukasus-Gebirge unterwegs um den Berg Elbrus zu besteigen.

links - Bindelweg,   rechts die MarmoladaÜblicherweise wird der erste Tag zum eingewöhnen genutzt und so ging es auf dem Bindelweg über die Höhen des Col del Cuch mit phantastischem Blick zur Marmolada (3.343 m), der Königin der Dolomiten. Inspiriert mit diesen herrlichen Bildern ging es am folgenden Tag in den weltbekannten Rosengarten, den alten Sagen nach die Zauberwelt des Zwergenkönigs Laurin. Von Vigo die Fassa aus über Ciampedie ging es mit herrlichem 360 Grad Panorama zu Gran Cront, Spiz de la Pope, Rosengartenspitze und Rotwand hinauf zur Preuss-Hütte. Hier teilte sich die Gruppe und vier gingen unterhalb der Vajolet-Türme hoch zur Gartl-Hütte bis zum Santner Pass. Von dort den Santner Klettersteig hinab und durch das Taschner Joch wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die anderen nahmen die weite und ständig mit Rauf und Runter versehene Tour an den Hängen der Teissner Spitze, Mugogn und Le Zigolade um zum Treffpunkt zu gelangen.

Bei gleich herrlichem Wetter wie zu Hause im sonnigen Rheinhessen sollte wieder eine etwas ruhigere Route folgen. Ein Rundweg vom Col de Valvacin aus über Sas de Adam und Sela Brunech. Nach allen Seiten Sicht auf die Ein Schneefeld muss überquert werden.umliegenden Bergriesen der Sudtiroler Dolomiten. Wie es aber des öfteren unerwartet vorkommt konnte die Tour erst über einen sehr steilen Grasabhang mit folgendem Steilanstieg beendet werden. Ein kühles Getränk auf der Hütte und ein abschließender Blick in die Runde waren dann die Belohnung für die vorangegangenen Strapazen. Die Halbzeit war schon angebrochen und es war immer noch herrliches Kaiserwetter, wie es besser nicht sein kann. So ging es über Col Rodela zur Langkofel-Gruppe. Mit der Seilbahn hoch zur Langkofel Scharte (2.681 m) und im Abstieg zur Langkofel Hütte (2.253 m). Hier war wieder Trennung angesagt. Während die größere Gruppe über den Friedrich August Weg den Plattkofel umrundete gingen drei Personen über den Schuster Klettersteig wieder hoch zum Gipfel des Plattkofel auf 2.958 m. Wie vereinbart trafen sich alle wieder am Ausgangspunkt in Campitello.

Mit der Seilbahn über die Wolken zum Sas PordoiAm folgenden als letzten schönen Tag vorausgesagt musste es noch unbedingt der Sas Pordoi sein. Die Terrasse der Dolomiten. Von der höchsten befahrbaren Passstraße der Dolomiten (2.239 m) mit der Seilbahn in nur 4 Minuten 700 m aufwärts zum Sas Pordoi auf 2.950 m. Ein eindruckvolles Erlebnis. Ähnlich dem Außenfahrstuhl in einem der Frankfurter Hochhäuser. Die Rundsicht, diesmal von einem der höchsten Berge aus, ist einfach nur überwältigend. Man kann sich kaum losreisen, doch der Weg sollte weitergehen, zum Gipfel des Piz Boé (3.152 m) und wieder zurück. Die verbleibende Tageszeit wurde unter Ausnutzung des auch dort gültigen Tickets mit einem Blitzbesuch auf 2.635 m in die gewaltigen Züge der Marmolada genutzt.. Nach einer Regennacht und schwer einschätzbarem Wetter führte eine bequemere Tour über die Seiser Alm mit Abschluss bei der uns wohlbekannten Familie Stuffer auf Monte Pana oberhalb des Grödner Tales.

Auf dem Hirtzel-WegDer Endspurt unserer Wanderwoche führte vom Karer Pass zur Paolina Hütte (2.125 m) und über den Hirtzel Weg um die Rotwand über den Pass del Vaiolon (2.560 m) und zurück.. Die Attraktion dieses Weges ist das Denkmal Christomannes, ein riesiger 2,70 m großer Bronzeadler zu Ehren eines Bergsteiger Pioniers mit den Felstürmen des Latemar im Hintergrund. Zwei unentwegte Kletterer nutzten auch hier die Gelegenheit und passierten den Gipfel der Rotwand (2.804 m) über den Klettersteig. Insbesondere wegen des hervorragenden Wetters eine unvergessene Woche, die sich nicht so schnell wiederholen und sicherlich kaum noch überbieten lässt.

Vielen Dank an die Organisatoren dieser Wandertage, insbesondere an Edgar Schuch, der für die Vorbereitung und Auswahl der Touren vor Ort viele Stunden seiner Zeit opfert.
September 2006,
Sigmund Jung

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