Der Bauernverein Spiesheim veranstaltete gemeinsam mit den Nachbarvereinen aus Albig, Alzey-Heimersheim, Ensheim und Spiesheim in Zusammenarbeit mit der RWZ Albig und dem DLR in Oppenheim den traditionellen Weinbergrundgang am 28. Juni 2008, mit cirka 60 interessierten Winzern.
Im Rahmen der Vorbereitungen wurden in drei Weinbergparzellen der Gemarkung Spiesheim Versuche zur vorbeugenden Verhütung bzw. einer effektiven Bekämpfung von Chlorose und Pilzkrankheiten unter Regie der Pflanzenschutzindustrie angelegt, die an diesem Abend den Teilnehmern des Weinbergrundganges vorgestellt werden sollten. Durch die Gewitterschauer am Nachmittag wurde diese Zusammenkunft kurzfristig in die Sängerhalle umdisponiert, da eine Besichtigung dieser Demonstrationsversuche leider nicht möglich war. Sie sollen kurz vor der Abreife nochmals kontrolliert und eventuell ein spezieller Besichtigungstermin angeboten werden.
Der Betriebsstellenleiter vom RWZ Agrarlager in Albig, Egon Berberich, begrüßte die anwesenden Betriebsleiter. Sein besonderer Gruß gilt Herrn Oberlandwirtschaftsrat Schlamp vom DLR in Oppenheim, sowie Frau Fuchs, Herrn Lietz, Lebosol. Herrn Mann, Herrn Strebel, BASF, Herrn End, Compo und Herrn Becker, Spiess-Urania. Der Außendienstmitarbeiter von DuPont war zu diesem Termin leider anderweitig verhindert und hatte sich entschuldigt.
Einem relativ späten Austrieb folgte eine sehr rasche Entwicklung der Weinberge in Rheinhessen, trotz der Schafskälte am Monatsbeginn war die Rebblüte vielerorts bis 15. Juni abgeschlossen und die Trauben haben im Alzeyer Hügelland das Stadium "Schrotkorngröße" erreicht.
Überall ist ein erheblicher Chlorosebefall zu beobachten, hierbei sind die Rebanlagen mit Dornfelder am meisten und sehr extrem betroffen. Ein Einsatz von Eisenchelaten über das Blatt kann den sichtbaren Befall vermindern, in sehr stark geschädigten Anlagen kann nur der Einsatz von Präparaten im Wurzelbereich den Stock erhalten.
Bei der Peronospora wurden nur vereinzelt Ölflecke in Rheinhessen gefunden, bei Oidium nimmt der Befallsdruck immer weiter zu, da die Trauben momentan sehr anfällig auf den Schadpilz sind. Trotzdem sollten wegen der momentan sehr wechselhaften Witterung "tiefenwirksame Präparate" eingesetzt werden.
Zum Abschluss dieses Abends wurde ein Imbiss durch den Landfrauenverein Spiesheim gereicht, dabei wurden die neu gewonnenen Erkenntnisse diskutiert, mit der abschließenden Bitte, den jährlichen Fortbestand von dieser zur Tradition gewordenen Veranstaltung zu sichern.
Juni 2008,
Egon Berberich